stiftungsname

Mit der lateinische Bezeichnung „stupor mundi“, was soviel wie „das Staunen der Welt“ bedeutet, wurde bereits zu Lebzeiten Friedrich II. von Hohenstaufen (1194-1250) bezeichnet. Er war König von Sizilien, König von Jerusalem und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation und gilt unter seinen Anhängern als eine der interessantesten und vielseitigsten Persönlichkeiten des Mittelalters. Manche sehen ihn als den ersten großen Europäer.

Natürlich hat die stupor mundi stiftung nicht den Anspruch, dass ihr Wirken vergleichbares Staunen hervorrufen wird. Schon gar nicht im Weltmaßstab. Ganz im Gegenteil. In der Präambel der Stiftungssatzung ist zu lesen: "Die Stifter wollen mit den Erträgen der Stiftung vor allem kleinere Einrichtungen und Projekte fördern, die nicht so sehr im Licht der Öffentlichkeit stehen, die nicht von den großen Fördertöpfen profitieren und bei denen oftmals mit überschaubaren finanziellen Mitteln viel Gutes bewirkt werden kann."

Aber vielleicht gelingt es auch auf diese Weise Staunen auszulösen. Staunen bei den Betroffenen. Und vielleicht gelingt es auch, die Welt im Kleinen ein wenig lebenswerter zu machen.

Und Friedrich II., der ja zeitlebens mit der Kirche und dem Papsttum seine liebe Not hatte, würde vielleicht auch staunen und ein bisschen darüber schmunzeln, dass eine Stiftung, die sich im Namen auf ihn, sein Lebenswerk, seine Vergangenheit bezieht, nun unter dem Dach der kirchlichen CaritasStiftung Lebenswerk Zukunft agiert.

Das Logo ist übrigens eine im Auftrag von Friedrich II. ab 1231 n. Chr. geprägte Goldmünze, die sog. Augustalis, die möglicherweise sein Porträt zeigt. Und Gold bzw. Geld ist ja für eine Stiftung auch nicht ganz unwesentlich.

 

nachtrag nach gründung der stiftung

Bemerkenswert ist, dass Friedrich II. ein Zeitgenosse von Franz von Assisi war. Der Ort Jesi, in dem Friedrich 1194 geboren wurde, liegt nur etwa 100 km von dem Ort Assisi entfernt, in dem 1181/82 Franz (Taufname Giovanni, Rufname Francesco) geboren wurde. Beide wurden in der Kathedrale von Assisi getauft. Und es kam wohl auch im Jahr 1221 in Bari zu einer persönlichen Begegnung der beiden. 

Übrigens: 1219 schloss sich Franz von Assisi als Missionar dem 5. Kreuzzug an, der von Kaiser Friedrich II. auf Drängen des Papstes ausgerufen wurde. Friedrich selbst nahm jedoch erst ab 1228 an diesem Kreuzzug teil.

Als Sohn wohlhabender Eltern genoss Franz eine gute Ausbildung. Es wird ihm nachgesagt, dass er später mit dem Geld seines Vaters einen ausschweifenden Lebenswandel führte und seine Altersgenossen bei Festen freihielt und oft der Mittelpunkt jugendlicher Feiern war.

Seinem Jugendtraum, Ritter zu werden, folgend, nahm er 1204 an einem Kriegszug nach Apulien gegen die Staufer teil, um dort für den Papst die Herrschaft wiederzugewinnen. Er kehrte aber noch auf dem Weg dorthin um. Die Legenden erklärten seine Umkehr damit, dass Franziskus von Gott im Traum aufgefordert worden sei, statt weltlichen Rittern zu dienen, sich in den Dienst Gottes zu stellen.

Franz von Assisi änderte daraufhin sein Leben radikal. In tätiger Nächstenliebe kümmerte er sich von nun an um arme und ausgegrenzte Menschen.  Die Gründung des Franziskanerordens geht auf Franz von Assisi zurück.

Bekannt war Franziskus auch für seine große Wertschätzung der Natur. Nicht umsonst wurde er 1979 von Papst Pius XII. zum Patron des Umweltschutzes und der Ökologie ernannt.

Franz von Assisi kann somit aufgrund seines Lebenswandels, seines Wirkens, seiner Popularität und seiner weltweiten Strahlkraft völlig zu Recht ebenfalls als "stupor mundi", Staunen der Welt, bezeichnet werden.

Die stupor mundi stiftung und ihre Stiftungszwecke könnten sich - bei aller Bescheidenheit - somit ebenso gut auch auf die Werte des Franz von Assisi berufen.